
Endlich schläft mein Baby und ich lege mich ebenfalls hin. Doch kaum habe ich die Augen zu, wacht sie auch schon wieder auf und fordert ... ja, was eigentlich? Weshalb ist die Kleine erwacht? Ich stolpere müde ins Kinderzimmer und gehe meine übliche Checkliste im Kopf durch: Hunger, "Görpsli", Windel, Nuggi, warm-kalt. Nichts, Fehlanzeige....
Was also hat sie? Ich nehme sie in den Arm und streichle ihren Rücken und merke, wie sie sich augenblicklich entspannt. Ich bin berührt von diesem kleinen "Hämpfeli Mensch", das so vertrauensvoll an meiner Brust wieder einschlummert und muss sogar ein paar Tränen wegblinzeln. Diese Hormone!
Nach ein paar Minuten lege ich sie wieder hin, sie schrickt auf und weint wieder. Habe sie wohl nicht lange genug gestreichelt.
Ich nehme sie wieder auf den Arm und merke, wie ich selbst vor Müdigkeit zu schwanken beginne. Deshalb setze ich mich in den Sessel neben dem Bett und lehne meinen Kopf an die Wand. Diesmal bin ich es, die nach ein paar Minuten - oder waren es Stunden? - aufschreckt und verspüre einen steifen Nacken. Meine Tochter ist inzwischen wieder im Tiefschlaf angekommen. Ich könnte sie jetzt hinlegen, aber es fühlt sich einfach zu gut an, sie im Arm zu halten. Gleichzeitig sehne ich mich nach etwas Schlaf in der Horizontalen. Ich beschliesse, mich dieses Mal mit ihr auf die vor ihrem Bett platzierte Matratze zu legen. So schlafen wir für den Rest der Nacht gemeinsam. Und ich merke, wie es vor allem auch mir gut tut, ihre Nähe zu spüren. Offenbar hatten wir beide ein Nähe-Bedürfnis zueinander in dieser Nacht. Wir sind beide zufrieden aneinander gekuschelt aufgewacht. Die anderen beiden Kinder sind es sich inzwischen gewohnt, zwischendurch noch einen vierten Schläfer im Kinderzimmer vorzufinden, wenn sie morgens aufwachen, und nutzen dann gleich die Gelegenheit für ein bisschen Kuschelzeit.